Wer mitreden will, sollte um die Fakten wissen.
Wohnen in Deutschland 2019
Sparda-Studie: Immobilienkauf in Zahlen
Was kostet der Immobilienkauf? Wo erhalten Sie die meiste Wohnfläche für Ihr Geld? Antworten liefert die Studie "Wohnen in Deutschland".
Hierfür wurden konkrete Marktdaten ausgewertet sowie eine repräsentative Umfrage zu den Wünschen und Zielen rund um den Immobilienerwerb unter Eigentümern und Mietern durchgeführt. Beteiligt waren neben der Sparda Bank das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) sowie das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD).
Wir haben die wichtigsten Ergebnisse der Studie für Sie zusammengefasst, insbesondere mit Blick auf unseren Standort Berlin.
Kaufen oder mieten?
Lohnt sich der Kauf von Wohneigentum trotz gestiegener Immobilienpreise? Klare Antwort: ja!
Kaufen hat im Vergleich zur Miete deutliche Vorteile - unabhängig vom Standort in Deutschland. Zwar liegen die finanziellen Belastungen zu Beginn beim Kauf höher, auf lange Sicht liegt der Vorteil aber eindeutig auf Seiten der Käufer. Denn sie zahlen langfristig auf ihr eigenes Konto ein und bilden eigenes Vermögen, während die Mieter ein fremdes Konto füllen. Und Käufer sind geschützt vor Mieterhöhungen und Kündigung.
Käufer in Berlin haben gegenüber Mietern einen Kostenvorteil von 34 %.
Das spiegelt sich auch in der Einschätzung der Befragten wieder: 63 % empfinden den Wohneigentumserwerb als lohnend. Die Fakten geben ihnen Recht: Im Vergleich erwirtschaften Käufer von Wohneigentum gegenüber Mietern einen Kostenvorteil von 33 %. In Berlin sind es sogar 34 %. Hierzu wurden die Kosten der Miete den Wohnnutzerkosten der Eigentümer gegenübergestellt, die sich aus Finanzierungs- und Kaufnebenkosten sowie Instandhaltungskosten für die Immobilie ergeben.
Wer Wohneigentum besitzt, ist mit seiner Wohnsituation insgesamt zufriedener. Das bestätigen 96 % der zufriedenen bis sehr zufriedenen Immobilienbesitzer gegenüber nur 78 % der Mieter, die für "Wohnen in Deutschland" befragt wurden. Kein Wunder, bieten Immobilien doch erhebliche Freiheiten. Sie sind eine wertbeständige Geldanlage, ein wichtiger Beitrag zur Altersvorsorge und schaffen Unabhängigkeit. Sei es, um mietfrei zu wohnen oder bei Bedarf die Immobilie wieder zu verkaufen.
Wo bekomme ich wie viel für mein Geld?
Im Schnitt müssen beim Immobilienkauf 2.379 € je m² investiert werden. In Berlin sind es 3.840 € pro m², in Hamburg 4.393 € und in München 6.798 €. Die Preise in den Metropolen sind deutlich höher als in kleinen Städten und ländlichen Regionen. Einfamilienhäuser sind kaum teurer als Eigentumswohnungen.
111 m² Wohnfläche erhalten Sie durchschnittlich für 264.000 €.
Das entspricht dem 5,6-fachen des durchschnittlichen Jahresnettoeinkommens. Während Sie für das gleiche Geld in München nur 58 m² erwerben können, sind es in Berlin 77 m². Hier wird vor allem der sogenannte Speckgürtel 15 bis 30 km um die Innenstadt immer interessanter - für die gleiche Summe erhält man dort Immobilien mit 90 m² und mehr. Berliner zahlen durchschnittlich das Zehnfache ihres Jahresnettoeinkommens für Wohneigentum.
Hierfür können Sie in Berlin eine Wohnung mit 77 m² erwerben.
Seit 2005 stiegen die deutschlandweiten Immobilienpreise durchschnittlich um 54,1 %, in Berlin sogar um 128 %. Klarer Vorteil für alle, die bereits Wohneigentum in der Stadt besitzen und von der Wertsteigerung profitieren. Zu beachten ist aber, dass die Preise in Berlin lange Zeit deutlich hinter denen in anderen Teilen Deutschlands zurücklagen. Der Anstieg hängt auch mit dem Erstarken der Stadt in wirtschaftlicher Hinsicht und als Regierungshauptstadt zusammen. Dennoch ist Berlin die günstigste Metropole Deutschlands und bleibt dank sehr guter wirtschaftlicher Prognosen für den Kauf von Wohneigentum auch zukünftig attraktiv.
Was kostet die Immobilienfinanzierung?
Die gute Nachricht vorweg: dank der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank sind Immobilienfinanzierungen heute deutlich günstiger als noch vor zehn Jahren. Rund 72.500 € an Zinsen sparen Käufer mit einer Finanzierung heute im Vergleich zu 2008. Dabei werden durchschnittlich 81 % des Immmobilienpreises durch Darlehen finanziert.
Immobilienkäufer zahlen im Vergleich zu 2008 rund 72.500 € weniger an Zinsen.
Damals betrug die Höhe der Ratenzahlungen für ein Darlehen von 184.800 € bei einer Zinshöhe von 5,04 % und einer Zinsbindung von 20 Jahren noch 112.846,28 €. Zehn Jahre später liegt der Zinssatz bei 1,96 %, die Ratenzahlungen belaufen sich damit nur noch auf 40.327,37 €.
Das motiviert auch immer mehr Mieter dazu, sich konkret mit dem Erwerb einer Immobilie auseinander zu setzen. So stimmen 56% der Befragten zu, dass es in Zukunft vermutlich nicht mehr so günstig sein wird, einen Immobilienkredit aufzunehmen.
47 % der Deutschen sind Immobilieneigentümer.
Wer kann sich Wohneigentum leisten?
Fast die Hälfte der Deutschen besitzt Wohneigentum. In Regionen ab 100.000 Einwohnern lebt knapp jeder Dritte in den eigenen vier Wänden. Dennoch liegt Deutschland weit zurück im Vergleich zu anderen europäischen Ländern.
Deutschland ist somit primär ein Land der Mieter. Doch immerhin 31 % der Mieter bis 50 Jahre planen den Erwerb von Wohneigentum. Unter den 31 bis 40-jährigen hegen 41 % eine konkrete Kaufabsicht. Immerhin 40 % aller Mieter sind hierfür bereit, sich finanziell stark einzuschränken.
31 % der Mieter bis 50 Jahre planen den Immobilienkauf.
Rund 30% der Investitionssumme müssen durch Eigenkapital finanziert werden. Bei einem durchschnittlichen Kaufpreis von 264.000 € muss ein Käufer somit Eigenkapital in Höhe von 79.200 € aufbringen. Wer nicht so viel aufbringen kann, dem bietet sich die Möglichkeit einer 100%igen Kaufpreisfinanzierung.
Unter den Haushalten mit mehr als 6.000 € Nettoeinkommen besitzen 77 % eine eigene Immobilie.
In der Einkommensgruppe von 2.000 bis 6.000 € netto im Monat liegt der Anteil an Eigentümern bei 55%. Bei Einkommen unterhalb von 2.000 € netto im Monat nur bei 28%. Bei Einkommen über 6.000 € sind es 77% Immobilienbesitzer.
Besonderen Wert legen Immobilienkäufer neben dem reinen Kaufpreis und der dafür erschwinglichen Fläche auf die Lage der Immobilie. Gute Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe sind die wichtigsten Faktoren. Kein Wunder, dass Wohneigentum in den Metropolen aufgrund der hervorragenden Infrastruktur so gefragt ist. Erst danach folgen Kriterien wie eine schöne Wohngegend, gute Luft oder eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr oder die Nähe zum Arbeitsplatz. Bis zu 30 km Entfernung zur Innenstadt nehmen Pendler auf sich, um in der eigenen Immobilie zu wohnen.
Und jetzt geht's um Sie!
Haben Sie Fragen rund um den Immobilienkauf oder die damit verbundenen Kaufnebenkosten? Gerne verschaffen wir Ihnen in einem ersten Gespräch einen Überblick zum Thema und beantworten Ihre Fragen. Schreiben Sie uns über unser Kontaktformular oder rufen Sie uns unter +49 (30) 610 820 200 an.
Wohnen in Deutschland: die gesamte Studie zum Nachlesen
Die gesamte Studie "Wohnen in Deutschland 2019" mit allen Details zur Datenerhebung und Ergebnissen können Sie hier als PDF herunterladen. Auf der Webseite zur Studie sind alle Ergebnisse für die verschiedenen Regionen in einem interaktiven Online-Tool visualisiert.